Verhaltensregeln bei Kaminbränden

Ein Kaminbrand entsteht durch falsches Heizen und nicht weil der Schornsteinfeger den Kamin falsch geputzt hat!!

  1. Bei einer Ölgasfeuerung kann sich der Brenner verstellen und zu viel unverbranntes Ölgas ausscheiden.
  2. Bei einer Holzfeuerung kann das Holz zu feucht sein oder nicht geeignetes Material (Kunststoffe, PVC, teerhaltiges Material) verheizt werden! Dann kommt es über einen längeren Zeitraum zu Ablagerungen im Kamin, dem so genannten Pechruß. Die unvollständig abgebrannten Rückstände im Feuerrauch verpechen den Kamin und bei genügend Material und entsprechender Zündtemperatur im Kamin kommt es zu einer plötzlichen Verbrennung der Rückstände.

Wenn der Kamin brennt, sofort die Feuerwehr verständigen!

Der Funkenflug und die Flammen aus dem Schornstein können unter Umständen das Dach in Brand setzen oder es kommt im Wohnraum zu einem Brand!

Unter der Aufsicht von Feuerwehr und des zuständigen Kaminkehrers lässt man einen Kaminbrand in der Regel kontrolliert ausbrennen. Der Kamin kann weiter verwendet werden. Das entscheidet aber der Kaminkehrer nach einer gründlichen Reinigung.

Richtiges Verhalten bei Kaminbränden

Eigentlich muß es heißen "Rußbrände in Schornsteinen", denn nicht der Schornstein gerät in Brand, sondern der im Schornstein haftende Ruß entzündet sich und man spricht dann von einem Kaminbrand. In der letzten Zeit werden wieder vermehrt feste Brennstoffe eingesetzt und die Zahl der Rußbrände ist ansteigend. Besonders bei dem Brennstoff Holz kommt es häufig vor, daß sich im Schornstein sogenannter "Glanzruß" bildet. Dieser Ruß entsteht dadurch, daß ständig Teer- und Wasserdämpfe von den Rauchgasen ausgeschieden werden und diese sich wie ein Nebel an den Schornsteininnenwandungen niederschlagen. Durch die Feuchtigkeit erhält der Ruß sein glänzendes Aussehen und wird daher auch Glanzruß genannt. Während eines Glanzrußbrandes kommt es zu einer starken Entgasung, und als Folge sind oft meterhohe Flammen zu beobachten, die aus dem Schornstein schlagen. Der Brand breitet sich sehr schnell im Schornsteininnern aus und es kommt zu Temperaturen bis zu 1400 Grad. Diese kleine Vorgeschichte soll deutlich machen, wie es zu einem Rußbrand kommen kann und dadurch Brandgefahr für das ganze Gebäude entstehen kann. So gefährlich ein Rußbrand auch ist, durch richtiges und besonnenes Verhalten können in den meisten Fällen größere Schäden vermieden werden.

Deshalb ist es wichtig, sich im Ernstfall richtig zu verhalten:


VERHALTEN BEIM KAMINBRAND

  1. Ruhe bewahren!! 
  2. Verständigen Sie sofort die Feuerwehr über die Notrufnummer 112 (auch über das Handy ohne Vorwahl möglich mit gültiger SIM Karte).  
  3. Verständigen Sie - wenn möglich - Ihren zuständigen Kaminkehrermeister.  
  4. Kontrollieren Sie alle Räume, durch welche der brennende Kamin verläuft, auf Rauch und Hitze.  
  5. Bis zum Eintreffen der Feuerwehr können Sie im Dachboden Feuerlöscher bzw. mit Wasser gefüllte Behälter bereitstellen. Damit können kleinere Brände gelöscht werden, die durch den Funkenflug verursacht werden könnten.
  6. Schütten Sie niemals Wasser in den brennenden Kamin! Hierdurch entsteht im Schornsteininnern ein sehr hoher Druck, und es kommt zu einer Sprengwirkung, die den Schornstein auseinanderdrücken kann!
  7. Kontrollieren Sie, ob in Nachbargebäuden oder der Umgebung ihres Gebäudes auf Grund von Funkenflug Glutnester entstanden sind.
  8. Begehen Sie nach dem Ende des Kaminbrandes stündlich alle betroffenen Räume, um eventuell Rauchentwicklung bzw. erhöhte Oberflächentemperatur (durch Abtasten der Kaminwände) festzustellen.
  9. Alarmieren Sie im Bedarfsfall ein weiteres Mal die Feuerwehr!

 

Bei Einhaltung dieser 9 Punkte können viele Gefahren und Schäden vermieden werden. Es soll aber auch zum Ausdruck kommen, dass es gefahrloser und billiger ist, Maßnahmen zur Verhütung von Kaminbränden zu treffen als einen bereits entstandenen Brand abzuwehren. Die wirksamste Vorbeugung ist das richtige Betreiben der Feuerstätte. Hierzu gehört auch die richtige Auswahl und Lagerung des Brennstoffes: möglichst nur Harthölzer verwenden und wenigstens 2-3 Jahre lufttrocken lagern! Auch die rechtzeitige Reinigung des Schornsteines durch den Schornsteinfeger ist eine wichtige Maßnahme zur Vorbeugung. Informieren Sie Ihren Schornsteinfeger, wenn Sie Glanzruß in Ihrer Feuerstätte oder in Ihrem Schornstein feststellen!

 

Weitere Informationen finden Sie im Feuerwehr-Unterrichtsmaterial „Winterschulung 2001/2002“ erstellt von der staatlichen Feuerwehrschule Würzburg.
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