Verhaltensregeln mit Wespen und Hornissen
Mit dem Beginn der wärmeren Jahreszeit gehen Anrufe
ein, in denen sich Bürgerinnen
und Bürger wegen Wespen-, Hornissen- oder
Hummelnestern und Wildbienen im Haus
oder Garten hilfesuchend an uns wenden. Deshalb
möchten wir Ihnen einige
Informationen zu Verhaltensweisen und zur Biologie
dieser Tiere geben.
Wespen haben ihren Platz im Naturhaushalt! Sie sind
fleißige Schädlingsbekämpfer.
Ein Volk unserer größten Wespe, der Hornisse benötigt
z. B. zur Ernährung seiner
Brut 7–12 kg Insekten in einem Sommer!
Viele Blütenpflanzen werden sogar von Wespen bestäubt.
Die Bestäubung mancher
Kulturpflanzen, wie die des als Viehfutter angebauten
Rotklees, aber auch von Erbsen
und Bohnen, erfolgt überwiegend durch Wildbienen und
Hummeln.
Wespen und Hornissen sind weder aggressiver noch
giftiger als Honigbienen
Im Gegenteil, das Gift der Honigbiene ist etwa um das
vierfache stärker als Wespen-
oder Hornissengift. Wespen, Hornissen und Hummeln
stechen nur, wenn sie sich bedroht
fühlen, z. B., wenn sie am Nest gestört werden, wenn
sie eingeklemmt (Kniekehle, Achsel,
Armbeuge, Hosenbeine) oder festgehalten werden oder in
den Mund geraten. Die einzeln
lebenden Wildbienen, z. B. die im Boden nistenden
Sandbienen oder in kleinen Mauer-
öffnungen, Bohrlöchern oder morschem Holz nistenden
Mauerbienen versuchen meist nur
zu stechen, wenn man sie festhält oder sie in der
Kleidung gefangen sind.
Deshalb aufpassen, wo man sich hinsetzt, vorsichtig
essen und Trinkgefäße
im Freien abdecken oder Strohhalm benutzen.
Bei vernünftigem Umgang mit diesen Tieren ist in aller
Regel ein Miteinander ohne
gegenseitige Beeinträchtigung möglich. In Nestnähe
können sich Wespen durch dunkel
gekleidete Personen bedroht fühlen (evtl. angeborene
Reaktion auf natürliche Feinde
wie Dachs oder Bär). Allerdings können sie sich
relativ schnell an Menschen in ihrem
Umfeld gewöhnen, solange diese sich ruhig bewegen und
nur langsam auf das Nest
zugehen. Auffällig helle Kleidung auf gebräunter Haut
(hoher Kontrast) kann in Nestnähe
bei Honigbienen und Wespen Aggression auf Hautpartien
am Rand der Kleidung
(Hemdärmel, Rocksaum, Hosenbein) auslösen, wenn man
sich hastig bewegt.
Deshalb Ruhe bewahren und nicht nach anfliegenden
Tieren schlagen.
Übrigens, Schweißgeruch (Angstschweiß) löst Angriffe
aus.
Die Nester der in Staaten lebenden mitteleuropäischen
Wespen, Hornissen und Hummeln
sind immer Im Spätsommer wachsen junge Königinnen und
Männchen heran, die zum
„Hochzeitsflug“ die Nester verlassen. Die Männchen
sterben nach der Paarung, die
Jungköniginnen suchen sich außerhalb des Nistbereichs
geschützte Überwinterungsplätze.
Die alte Königin und ihre Arbeiterinnen sterben im
Herbst. Die verlassenen Nester können
dann gefahrlos beseitigt werden. Selbst in
Wohngebäuden sollte daher geprüft werden,
ob es bis zum Herbst möglich ist, den Rollladen nicht
zu betätigen, wenn Wespen oder
Hornissen im Rollladenkasten brüten, und eventuell das
nächstgelegene Fenster mit
Fliegengitter (in Baumärkten einschließlich
selbstklebendem Klettband als Meterware
erhältlich), zu verschließen, um ohne Belästigung
lüften zu können. Bei vorsichtiger An-
näherung an die Nester und mit der Bereitschaft,
innere Vorbehalte und Vorurteile zu
überwinden, können sich hier interessante
Beobachtungsmöglichkeiten bieten.
Lediglich zwei der insgesamt acht häufigeren
„sozialen“ Wespenarten naschen im
Hochsommer bis zum Herbst gerne an Lebensmitteln und
süßen Getränken.
Kleinkindern ist dabei öfter den Mund abzuwischen,
damit keine Wespen durch Speisereste
angelockt werden.
Wenn aus Wespennestern im Boden oder Gebäuden
abfliegende Tiere stark begangene
Wege kreuzen, genügt es zur Vermeidung gefährlicher
Begegnungen meist, in geringer
Entfernung vor dem Flugloch, am besten nachts, ein
breites Brett oder eine Pappe quer
zur Flugrichtung anzubringen, um die Tiere in eine
andere Richtung zu lenken. Wenn dies
mit ruhigen Handgriffen und ohne Hast oder
Erschütterungen geschieht und vermieden
wird, die Einflugöffnung direkt anzuleuchten, sind
Angriffe nicht zu erwarten.
Alle wildlebenden Tiere, somit auch Wespen, stehen
unter allgemeinem Naturschutz,
d. h., sie dürfen ohne vernünftigen Grund nicht
getötet werden. Hornissen und Hummeln
sowie alle Wildbienen stehen als Einzelarten unter
besonderem Schutz (spezieller Artenschutz).
Maßnahmen an deren Nestern erfordern die
Genehmigung der Naturschutzbehörden!
Hornissen sind trotz ihrer eindrucksvollen Größe
friedliche und lernfähige Tiere.
Sie lernen durch Abwehrbewegungen (am Tisch, nicht am
Nest!),
dass sie unerwünscht sind und flüchten.
Sollte die Beseitigung eines Wespennestes trotz aller
Toleranz (und Sympathie?) unver-
meidlich sein, so ist zunächst die umweltfreundlichere
Methode der Umsetzung angesagt.
Nur in Ausnahmefällen (Nest in Wohnräumen, Kleinkinder
oder Kranke im Raum oder bei
den seltenen Fällen echter Wespenstichallergie), wenn
eine Umsetzung technisch nicht
möglich ist, sollte von einem anerkannten
Schädlingsbekämpfer (Branchenverzeichnis)
eine Vernichtung vorgenommen werden.
Von eigenen Vernichtungsversuchen ist dringend
abzuraten!
Bitte beachten Sie, dass auch die oft als
umweltverträglich bezeichneten modernen
Insektizide bei Anwendung in Wohnräumen durchaus für
Menschen negative gesund-
heitliche Wirkungen haben können.
Bienenschwärme treten hauptsächlich im Frühsommer
(Ende Mai bis Mitte Juli) auf.
Es handelt sich dabei immer um Honigbienen Meistens
fallen sie erst auf, wenn sie sich
als sogenannte „Schwarmtraube“ in Sträuchern,
Baumkronen oder auch an Balkon-
geländern niederlassen. Diese Tiere wirken zwar durch
ihr anfänglich wildes Umherfliegen
bedrohlich, sind jedoch in der Regel absolut
friedfertig, da sie kein Nest zu verteidigen
haben und alle Kräfte brauchen, um einen neuen
Nistplatz zu suchen.
Zum Einfangen solcher Schwärme sind meist
ortsansässige Imker bereit.
In der Feuerwehr Schwebenried gibt es vier
ausgebildete Wespen- und Hornissenberater
welche nach Rücksprache mit der
Naturschutzbehörde im Landratsamt Main-Spessart
eine Umsetzung von Wespen- und
Hornissennester durchführen können.
Bitte nehmen sie bei entsprechenden
Problemen mit uns Kontakt auf.
Weitere Informationen erhalten sie über
nachfolgende Links:
-
Info-Flyer
(Landkreis Main-Spessart)
-
Das Wespennest (Immowelt Lifestyle Artikel)
-
Bienennest im Garten (Immowelt Lifestyle Artikel)
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