Jahresbericht 2004 des LFV-Bayern

Einsatzstatistik 2004 der Feuerwehren in Bayern

Beckstein: "Professionelle Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren rettet tausendfach Leben"

"Alle drei Minuten wurde im Jahr 2004 eine Feuerwehr in Bayern zu Hilfe gerufen, um in
Not geratenen Mitbürgern zu helfen oder Sachwerte zu retten und zu schützen. 35 mal am
Tag hat die professionelle Arbeit der freiwilligen Feuerwehr im Freistaat Menschenleben
gerettet. Leider mussten im Jahr 2004 aber auch drei Feuerwehrangehörige bei ihrem
verdienstvollen Einsatz für die Allgemeinheit ihr Leben lassen. 1003 Feuerwehrangehörige
wurden im Einsatz oder bei Übungen verletzt", fasst Bayerns Innenminister Dr. Günther
Beckstein die Einsatzstatistik der Feuerwehren in Bayern in München zusammen. Laut
Beckstein mussten die 7.768 Freiwilligen Feuerwehren, die 261 Betriebs- und Werkfeuer-
wehren und die 7 Berufsfeuerwehren mit ihren fast 333.000 Einsatzkräften in Bayern im
letzten Jahr insgesamt 173.589 mal ausrücken, um Brände zu bekämpfen, Technische
Hilfe zu leisten und Rettungseinsätze zu leisten. Insgesamt konnten 12.948 Personen bei
allen Einsatzarten gerettet werden. Bei insgesamt 1.847 Menschen kam leider jede Hilfe
zu spät. Gegenüber dem Jahr 2003 sind insgesamt 25.000 Einsätze weniger zu verzeichnen
( Rückgang: 12,7 %). Der Rückgang der Einsatzzahlen ist in allen Bereichen feststellbar:
Bei Bränden waren die Feuerwehren 17.319 mal gefordert (-20,5 %), bei technischen
Hilfeleistungen 101.839 mal (-12,4 %) und im Rettungsdienst 39.493 mal (-5,0 %).
Erfreulicherweise ging auch die Zahl der Fehlalarmierungen um 28,5 % auf immerhin
noch 14.938 Fehlalarme zurück.

Auffällig ist, so Beckstein, dass die Zahl der geretteten Personen trotz 20 % weniger
Bränden nur um ca. 3 % zurückging, bei den anderen rückläufigen Einsätzen aber fast
unverändert bleibt: "Dies bedeutet, dass trotz rückläufiger Zahlen die Einsätze schwieriger
geworden sind und immer mehr in Gefahr geratener Menschen gerettet werden müssen.
Daher kann den Angehörigen der Feuerwehren nicht oft genug für ihren selbstlosen und
gefährlichen Dienst für die Gemeinschaft gedankt werden."

Auch im Jahr 2004 waren die Masse der Einsätze wiederum technische Hilfeleistungen.
Mit 101.839 Einsätzen ist hier zwar ein Rückgang von 12,4 % zu verzeichnen. Zugenommen
haben aber Unfälle mit Schienenfahrzeugen (+12 %) und Sturmschäden (+44 %). Bei
Verkehrsunfällen und anderen technischen Einsatzlagen konnten Bayerns Feuerwehren
insgesamt 7.763 Menschen retten, 1.577 Menschen konnte bei diesen Einsatzarten nicht
mehr geholfen werden.

Während die Brandeinsätze in den vergangenen Jahren seit 2001 stetig angestiegen
waren, ist 2004 mit 17.319 Brandeinsätzen ein Rückgang auf die Größenordnung des Jahres
1999 zu verzeichnen. Eine leichte Zunahme von 4 % gab es dagegen bei Bränden in Gast-
stätten und Hotelbetrieben, von 16 % in Lager- und Speditionsbetrieben eine Zunahme und
in Industrie- und Energieversorgungsanlagen sogar eine Steigerung von 26 %. Bemerkens-
wert ist auch die Beteiligung gefährlicher Stoffe und Druckgase im Brandgeschehen. Hier
musste eine Steigerung von 37 % gegenüber dem Jahr 2003 festgestellt werden. Leider
konnten 48 Menschen von den Feuerwehren nur noch tot geborgen werden, aber auch das
ist ein weiterer Rückgang von 31 % gegenüber dem Jahr 2003. Damit setzt sich der rück-
läufige Trend fort. "Möglicherweise sind dies bereits die Ergebnisse einer verstärkten
Brandschutzaufklärung in der Bevölkerung", so Beckstein.

Ärgerlich sind und bleibt die Zahl der Fehlalarmierungen. Auch wenn hier ein Rückgang um
28,5 % auf 14.938 Fehlalarme verzeichnet werden kann, ist darauf hinzuweisen, dass hierbei
allein 6.468 mal (43,3 % aller Fehlalarme) Freiwillige der Feuerwehren alarmiert wurden, die
hierzu ihren Arbeitsplatz verlassen müssen oder aus ihrer Freizeit heraus zum Dienst gerufen
werden.

In den 7.768 Freiwilligen Feuerwehren Bayerns waren im Jahr 2004 insgesamt 320.676
(-0,4 %) Feuerwehrdienstleistende aktiv. Davon sind 19.337 Feuerwehrfrauen (6,0 %),
was einer weiteren leichten Steigerung gegenüber dem Vorjahr entspricht. Erfreulich ist,
dass die Zahl der Feuerwehranwärter mit 52.531 einen Anstieg um 1,5 % aufweist und
damit dem leicht rückläufigen Trend der Gesamtmitgliederzahl entgegenwirkt.

Damit die Feuerwehren ihren verantwortungsvollen Dienst verrichten können, unterstützt der
Staat die Kommunen als Bedarfsträger der Feuerwehren mit staatlichen Zuschüssen. Alleine
im Jahr 2004 hat der Freistaat Bayern nahezu 50 Millionen Euro für die Förderung von Feuer-
wehrfahrzeugen und Geräten sowie die Förderung von Feuerwehrgerätehäusern und Feuer-
wachen aufgewendet. "Das ist die höchste Fördersumme seit über 10 Jahren. Damit hat der
Feistaat Bayern auch im vergangenen Jahr wieder einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung
des Brandschutzes und des Technischen Hilfsdienstes geleistet", so Beckstein.

Weitere Daten und Fakten zur Feuerwehr (Statistik 2004) zur Stärke,
Ausrüstung sowie zu den Einsätzen der Feuerwehren in Bayern sind
im Internet unter http://www.stmi.bayern.de/sicherheit/feuerwehr/ veröffentlicht.
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